Nun stellt sich uns die Frage: Wird die Wahl in Deutschland ebenso von Cyber-Angriffen betroffen sein? In diesem Beitrag beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen des Superwahljahres 2017: Mit den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und in Deutschland stehen wichtige Grundsatzentscheidungen für die europäische Demokratie an. Beständige Meldungen über Sicherheitsvorfälle erfüllen uns Bürger mit Sorge. Hier ein kleiner Auszug über vergangene Cyber-Angriffe politischer Natur:
Sommer 2015: Der Bundestag Hack
September 2016: Cyber-Angriffe auf deutsche Spitzen-Politiker
Doch nicht nur der deutsche Politikapparat ist ein häufiges Ziel von Hackern. Die internationale Gemeinschaft hat mit vielen Angriffen zu kämpfen. Hier einige Beispiele, die der Öffentlichkeit bekannt sind:
Dezember 2016: Cyber-Angriffe auf die OSZE
Dezember 2016: Cyber-Angriffe auf das polnische Außenministerium
Januar 2017: Cyber-Angriffe auf das tschechische Außenministerium
Januar 2017: Cyber-Angriffe auf die NATO
Ende Januar meldete die NATO einen Anstieg bedrohlicher Cyber-Angriffe von 60%. Dabei sei klar ersichtlich, dass es sich hierbei um Hackerkollektive handele, welche staatliche Unterstützen erhalten. Sogar der Bündnisfall nach Artikel 5 der NATO wird mittlerweile für Cyber-Angriffe einer bestimmten Größenordnung in Erwägung gezogen.
Die frischen Enthüllungen von WikiLeaks lassen zudem Bedenken aufkommen, wie selbst die USA in Zukunft mit ihren offensiven Cyber-Einheiten umgehen werden – in der Vergangenheit waren sie ja bereits mehrfach in Europa aktiv.
Ein erschreckendes Bild.
Dass deutsche Politiker verschont bleiben scheint ausgeschlossen. Angesichts der internationalen Vorfälle und der massiven politischen Intervention auf Basis von Cyber-Angriffen fragt man sich: Wurden deutsche Politiker, auf Bundes-, Landes- und Lokalebene noch nicht gehackt, weil sie so sicher sind, oder wurden die Angriffe nur noch nicht entdeckt? Werden in Politik und Wirtschaft bereits umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Social Engineering bzw. Social Hacking und Phishing eingesetzt? Und ist unser politisches und ökonomisches System für die Gegenwart und Zukunft organisierter Cyberkriminalität gewappnet?
Wir können wohl davon ausgehen, dass dieses Jahr nicht nur auf der politischen, sondern auch auf der Cyber-Ebene ein sehr Interessantes wird. Dabei bleibt uns genauso wie dem BSI-Präsidenten zunächst einmal nur der Appell an die Parteien: Nehmt das Thema IT-Sicherheit ernst!
Aktuelle Meldungen wie diese von Spiegel Online streuen jedoch ernste Zweifel, ob dieses Bewusstsein für den Ernst der Lage wirklich im Alltag der Politik angekommen ist. Sicher ist, dass Behörden und Parteien genauso wie NGOs und Unternehmen unbedingt in IT-Sicherheit investieren sollten, um in der digitalen Welt von heute zu bestehen. Was das Morgen angeht – darüber will ich lieber gar nicht erst nachdenken.
- Dieser Artikel wurde auch auf LinkedIn veröffentlicht -